Elisabeth Zimmermann-Modler: 10. November 1956 – 28. November 2025

Elisabeth Zimmermann-Modler 2023 [Photo: WSWS]

In tiefer Trauer gibt die Sozialistische Gleichheitspartei den Tod ihrer langjährigen Genossin Elisabeth Zimmermann-Modler bekannt. „Elli“, wie sie von allen Parteimitgliedern genannt wurde, starb am Morgen des 28. November im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines tragischen Unfalls. In ihrer Wohnung brach aus bisher ungeklärten Gründen ein Feuer aus, und alle Reanimierungsversuche der sofort alarmierten Feuerwehr kamen zu spät.

Elli hatte sich 1975 im Alter von 19 Jahren dem Bund Sozialistischer Arbeiter angeschlossen und 50 Jahre lang ununterbrochen für die Perspektiven der trotzkistischen Weltbewegung gekämpft. Dem Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI) verdankte sie, wie sie 2024 in einer Rede sagte, „zum großen Teil meine politische, historische und kulturelle Bildung“.

Wenn es um sozialistische Prinzipien und das Eintreten dafür ging, war Elli kompromisslos – auch gegenüber sich selbst. Viele Genossen werden sie wegen der unerschöpflichen Energie, Hartnäckigkeit und Geduld in Erinnerung behalten, mit denen sie sich an Kampagnen und Wahlkämpfen der Partei beteiligte und für deren sozialistischen Ziele warb.

Internationalismus ging Elli über alles. Sie nahm an zahlreichen Schulungen und Konferenzen des IKVI teil und schloss dabei Freundschaften mit vielen internationalen Genossen. Als die britische Workers Revolutionary Party unter Führung Gerry Healys 1985/86 mit dem IKVI brach und einen nationalistischen Kurs einschlug, unterstützte Elli ohne Zögern das IKVI, obwohl sie großen Respekt für Healy hatte.

In den folgenden Jahren spielte sie eine wichtige Rolle bei der Erziehung neuer Mitglieder in den Lehren aus der Spaltung. Tamilische Genossen, die vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka geflohen waren und einen nationalistischen Hintergrund hatten, erinnern sich noch heute, mit welcher Ausdauer sie Elli damals vom internationalen Sozialismus überzeugte.

Auch im Vorstand der Partei, in dem Elli viele Jahre lang Mitglied war, spielte ihre enzyklopädische Kenntnis der Geschichte und der Dokumente des IKVI eine wichtige Rolle. Kamen grundlegende Fragen auf, konnte man sich stets darauf verlassen, dass Elli einen historisch fundierten Beitrag beisteuerte.

Elli trat auch als öffentliches Gesicht der SGP in Erscheinung. Sie kandidierte mehrmals zu Europa-, Bundestags- und NRW-Landtagswahlen und schrieb fast 330 Artikel für die World Socialist Web Site. Ihre Kernthemen waren Armut und soziale Ungleichheit, die Corona-Pandemie, Prozesse gegen Nazi-Verbrecher, die Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal und Betriebsberichte, vor allem über die Krise in der Stahlindustrie, die sie in Duisburg, wo sie wohnte, hautnah miterlebte.

Ihren Lebensunterhalt verdiente Elli dreieinhalb Jahrzehnte lang als Sachbearbeiterin bei Siemens. 2020 ging sie in Rente. Im Oktober 2022 erlitt sie einen Schlagfall, der ihre Gesundheit beeinträchtigte.

Elli hinterlässt ihren Ehemann Peter Modler, einen Stahlarbeiter im Ruhestand, der sich als Vertrauensmann viele Jahre für seine Kollegen eingesetzt hatte. Die SGP spricht ihm ihr tiefstes Mitgefühl aus.

Wir werden Elisabeth Zimmermann-Modler als unermüdliche Kämpferin für den Sozialismus in Erinnerung behalten, die ihr ganzes Leben in den Dienst der Arbeiterklasse und des Aufbaus einer besseren Gesellschaft stellte. Ihr Tod ist ein herber Verlust und erfüllt uns mit tiefer Trauer, doch ihre Zuversicht in eine bessere, sozialistische Zukunft ist gleichzeitig Ansporn.

Wir werden in Kürze eine ausführliche Würdigung von Ellis politischem Leben veröffentlichen. Wir bitten darum, Kondolenzschreiben an sgp@gleichheit.de zu richten.

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