Der amerikanische Imperialismus und seine Söldner in Israel eskalieren ihren illegalen, unprovozierten Angriffskrieg gegen den Iran. Die USA bringen atomwaffenfähige Kampfflugzeuge vom Typ B-52 und Flugzeugträgerverbände in Stellung.
Knapp 25 Jahre nach dem Einmarsch der USA in Afghanistan und im Irak bricht die amerikanische herrschende Klasse erneut einen verbrecherischen Krieg vom Zaun, diesmal gegen ein Land, dessen Bevölkerung mehr als dreimal so groß ist wie die des Irak.
Mit diesem Krieg verfolgen Donald Trump, der sich zum Diktator aufschwingen möchte, und die Finanzoligarchie, die ihre Macht mithilfe der Republikanischen und der Demokratischen Partei ausübt, folgende Ziele:
- Dem Iran sollen wieder die Fesseln der neokolonialen Unterwerfung angelegt werden, 45 Jahre nachdem die iranische Bevölkerung die monarchisch-diktatorische Herrschaft des von den USA eingesetzten Schahs gestürzt hat.
- Der US-Imperialismus will sich die uneingeschränkte Kontrolle über die bedeutendste Ölexportregion der Welt und die zentralen globalen Seehandelsrouten sichern, um einen Krieg gegen seine wichtigsten strategischen Gegner, China und Russland, vorzubereiten.
- Die Wirtschaftskrise und der drohende Kollaps des Finanzsystems sollen durch die Plünderung anderer Länder aufgehalten werden.
- Der Krieg soll von der massiven innenpolitischen Krise und der gesellschaftlichen Opposition ablenken.
Diese skrupellosen Pläne bergen katastrophale Folgen für das iranische Volk, den Nahen Osten und die ganze Welt.
Doch weder Gangstertum, und sei es bis an die Zähne bewaffnet, noch Lüge und Verrat werden verhindern, dass dieser Krieg ein ebenso schlimmes, wenn nicht schlimmeres Ende nehmen wird als die „Interventionskriege“, die der US-Imperialismus in Afghanistan, Irak, Vietnam und Korea geführt hat.
Das politische Establishment in den USA und den anderen imperialistischen Zentren ist jedoch voll und ganz auf Kriegspropaganda eingestellt. Der Iran wird als „Terrorstaat“ und als „existenzielle“ Bedrohung für die israelische und amerikanische Bevölkerung beschimpft.
Aber wer soll das alles noch ernst nehmen, nachdem die Öffentlichkeit nun schon seit Jahrzehnten mit Lügen und Verbrechen überschüttet wird. Man denke nur an die angeblichen „Massenvernichtungswaffen“ des Irak und an die unaufhörlichen Treueschwüre gegenüber Israel, das Krankenhäuser bombardiert und Menschen abschlachtet, die um Lebensmittel anstehen, um die Palästinenser im Gazastreifen zu töten und zu vertreiben.
Vor 22 Jahren, zu Beginn der „Shock and Awe“-Invasion des Pentagons in den Irak, schrieb der Leiter der World Socialist Web Site, David North: „Unabhängig davon, wie die ersten Stadien dieses Konflikts ausgehen werden, steuert der amerikanische Imperialismus auf eine Katastrophe zu. Er kann die Welt nicht erobern. Er kann den Massen des Nahen Ostens keine neuen, kolonialen Fesseln anlegen.“
Der US-Imperialismus zieht nicht nur gegen die 90 Millionen Menschen im Iran in den Krieg, sondern gegen die ganze Welt. Am Freitag, den 20. Juni 2025 gingen Millionen Menschen im Iran und in anderen Ländern des Nahen Ostens auf die Straße, um ihre Opposition gegen den illegalen US-israelischen Angriff zum Ausdruck zu bringen.
Überall auf der Welt ist den Menschen klar, dass die Trump-Regierung einen Angriffskrieg im Bündnis mit Israel vorbereitet, das sich mit seinem völkermörderischer Angriff auf Gaza zum verhasstesten Staat der Welt gemacht hat.
In den USA wächst die Massenbewegung gegen Trump: 10-15 Millionen Menschen haben sich am 14. Juni an den „No Kings“-Demonstrationen beteiligt. Bei einer Umfrage der Washington Post lehnte eine Mehrheit von fast zwei zu eins eine Beteiligung der USA am Krieg gegen den Iran ab.
Die Arbeiterklasse muss, wie die klassischen Marxisten erklärten, ihre Haltung zu jedem Krieg bestimmen, indem sie die damit verbundenen gesellschaftlichen Interessen aufdeckt.
Der Krieg der USA und Israels gegen den Iran ist ein imperialistischer Krieg. Er richtet sich gegen ein historisch unterdrücktes Land. Der vorherrschende Faktor in der politischen Geschichte des Iran war der jahrhundertelange Kampf um Emanzipation erst vom britischen und dann vom amerikanischen Imperialismus.
Außerdem ist dieser Krieg Teil einer Kette von Militäroperationen, die Jahrzehnte umspannt. Dieselben Regierungen, Organisationen und Medien, die jetzt Israels Angriff auf den Iran unterstützen, waren auch die vehementesten Befürworter des Kriegs gegen Russland, der von den imperialistischen Mächten provoziert und mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine gerechtfertigt wurde.
Seit 35 Jahren versucht der US-Imperialismus, die Folgen der antikolonialen und sozialen Revolutionen des 20. Jahrhunderts rückgängig zu machen und den Verlust seiner globalen Vorherrschaft durch ein immer höheres Maß an Militarismus und Aggression zu verhindern.
Die World Socialist Web Site, das Internationale Komitee der Vierten Internationale und die ihm angeschlossenen Sozialistischen Gleichheitsparteien treten vorbehaltlos für die Niederlage des US-Imperialismus und seines israelischen Stellvertreters ein.
Der Iran ist ein kapitalistisches Land, das von einem reaktionären, bürgerlich-nationalistischen Regime geführt wird. Dieses Regime, das durch die Revolution von 1979 an die Macht gelangte, fürchtet nichts mehr als die Arbeiterklasse. Auf die Bedrohung durch die USA, die seit zwanzig Jahren zunimmt, reagiert die iranische Bourgeoisie, indem sie Bemühungen um eine Einigung mit Washington mit dem Bestreben kombiniert, die letzten Reste der sozialen Zugeständnisse zu beseitigen, die der Arbeiterklasse unmittelbar nach dem Volksaufstand zum Sturz des Schahs gemacht wurden.
Das Internationale Komitee der Vierten Internationale lehnt die bürgerliche Regierung im Iran ab. Maßgeblich für unsere Haltung zu dem bevorstehenden Krieg ist jedoch die Tatsache, dass dem Iran, einem historisch unterdrückten Land, die Unterwerfung und Vernichtung durch eine Allianz imperialistischer Mächte droht. Der iranische Widerstand gegen die imperialistischen Angriffe ist völlig legitim und politisch fortschrittlich.
Wer dem Iran aufgrund des reaktionären Charakters seiner Regierung das Recht auf Selbstverteidigung abspricht, deckt das imperialistische Kriegstreiben von „links“ ab.
Sozialisten haben die Pflicht, ein unterdrücktes Land zu verteidigen, wenn es von Imperialisten angegriffen wird, und zwar ungeachtet des reaktionären Charakters seiner Regierung. Dieses Prinzip erklärte Trotzki 1937, kurz nachdem der japanische Imperialismus einen Eroberungskrieg gegen China begonnen hatte. Trotzki antwortete damals auf diejenigen, die sich weigerten, China zu verteidigen, weil es von Chiang Kai-shek und der bürgerlich-nationalistischen Kuomintang geführt wurde, die die antiimperialistische Revolution von 1925-1927 im Keim erstickt und Zehntausende von revolutionär gesinnten Arbeitern ermordet hatte:
China ist ein halbkoloniales Land, das vor unseren Augen von Japan in ein Kolonialland verwandelt wird. Auf japanischer Seite handelt es sich um einen imperialistischen, reaktionären Krieg. Auf chinesischer Seite handelt es sich um einen fortschrittlichen Befreiungskrieg.
(…) Japan und China stehen nicht auf der gleichen historischen Stufe. Der Sieg Japans würde die Versklavung Chinas, den Stillstand seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und ein furchtbares Erstarken des japanischen Imperialismus bedeuten. Dagegen würde der Sieg Chinas für Japan die soziale Revolution bedeuten und für China die freie, durch keine äußere Unterdrückung gehemmte Entfaltung des Klassenkampfs.
(Über den chinesisch-japanischen Krieg. Brief an Diego Rivera, 23. September 1937)
Die Arbeiterklasse im Iran und weltweit muss sich dem Angriff der USA und Israels entgegenstellen, aber sie muss dazu ihre eigenen Methoden des Klassenkampfs einsetzen. Notwendig ist eine globale Gegenoffensive der Arbeiterklasse, die den Kampf gegen den imperialistischen Krieg und die immer umfassenderen Angriffe auf die sozialen und demokratischen Rechte der Arbeiterklasse mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbindet.
In konventioneller militärischer Hinsicht verfügen die US-amerikanischen und israelischen Angreifer über eine gewaltige Übermacht an Zerstörungskraft. Doch wie die Geschichte von Revolutionen und Kolonialkriegen immer wieder gezeigt hat, ist militärische Macht, so bedeutend sie sein mag, nur einer von mehreren Faktoren.
Seit dem ersten Golfkrieg 1990–1991 führen die Vereinigten Staaten ununterbrochen Krieg. Gestützt auf ein marxistisches Verständnis der Widersprüche des US- und des Weltimperialismus analysiert David North die Militärinterventionen und geopolitischen Krisen der letzten 30 Jahre.
Die wichtigste Schwachstelle des Imperialismus liegt in dem massiven und schnell wachsenden Potenzial an sozialem Widerstand im Nahen Osten, in ganz Asien und Afrika sowie in der wachsenden Opposition der Arbeiter in den imperialistischen Zentren.
In dieser gesellschaftlichen Kraft liegt die entscheidende Antwort auf die imperialistische Aggression und den sich ausweitenden globalen Krieg, und sie muss zum Einsatz gebracht werden. Voraussetzung dafür ist unversöhnlicher Widerstand gegen alle rivalisierenden Bourgeoisien, ihre Regierungen und ihre politischen Vertreter.
In den USA unterstützen alle Fraktionen der Demokratischen Partei und ihr wichtigstes Sprachrohr, die New York Times, diesen Krieg, obwohl er von einem Präsidenten organisiert wird, der, wie sie selbst zugeben, systematisch gegen die Verfassung verstößt und eine Diktatur errichten will.
Trump führt Krieg an zwei Fronten: im Ausland gegen den Iran und im Inland gegen demokratische Rechte und die Arbeiterklasse. Dies sind zwei Seiten desselben Prozesses. Ein Krieg gegen den Iran wird unweigerlich mit einer Verschärfung der politischen Repression und der Sozialkürzungen einhergehen. Der Kriegshaushalt beträgt bereits über 1 Billion Dollar, und die Arbeiterklasse soll dafür zur Kasse gebeten werden.
Trumps Bestreben, in den Vereinigten Staaten die Verfassung außer Kraft zu setzen und eine Präsidialdiktatur zu errichten, und der illegale Kriegsaufmarsch gegen den Iran sind miteinander verknüpfte Elemente ein und derselben kriminellen Regierung. Das Zusammenspiel dieser Elemente stellt eine katastrophale Gefahr für die USA und die ganze Welt dar. Wenn es ein Land gibt, das einen Regimewechsel dringend nötig hat, dann sind es die Vereinigten Staaten.
Die gleichen grundlegenden Prozesse sind auch in Europa am Werk. Die Gespräche, die die europäischen imperialistischen Mächte am 20. Juni 2025 in Genf mit dem iranischen Außenminister geführt haben, waren ein durchsichtiges Manöver, um Teheran zur Kapitulation zu zwingen. Insoweit die europäischen Mächte Vorbehalte gegen Trumps Kriegstreiberei haben, geht es um ihre eigenen räuberischen Interessen. Sie befürchten, dass sie in dem von Trump und Netanjahu entfachten Inferno untergehen könnten; dass bei einem totalen Krieg im Nahen Osten US-Kriegsmaterial von der Ukraine abgezogen wird und dass sie von Washington um die Beute imperialistischer Eroberungen und Plünderungen gebracht werden.
Die kapitalistischen Regime in China und Russland, die sich auf rein pragmatische und kurzfristige Berechnungen stützen und sich an die Hoffnung auf irgendeine Einigung mit Trump und dem US-Imperialismus klammern, haben nichts unternommen, um sich dem Angriff auf den Iran entgegenzustellen.
Was das iranische Regime betrifft, so unterstreicht sein Verhalten vor und während des Kriegs, dass die nationale Bourgeoisie unfähig ist, einen Kampf gegen den Imperialismus zu führen. Selbst jetzt, nachdem Trump die „bedingungslose Kapitulation“ gefordert hat, appelliert die iranische Regierung weiter an den faschistischen Möchtegern-Diktator und fleht die europäischen imperialistischen Gangster an, zu ihren Gunsten zu intervenieren.
Wie bereits der Erste und der Zweite Weltkrieg resultiert auch dieser Krieg aus den grundlegenden Widersprüchen des Kapitalismus: dem Widerspruch zwischen der global integrierten Wirtschaft und dem überholten Nationalstaatensystem sowie zwischen dem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dem gesellschaftlichen Charakter des heutigen Wirtschaftslebens.
Das Internationale Komitee der Vierten Internationale und die ihm angeschlossenen sozialistischen Gleichheitsparteien rufen zum Massenwiderstand gegen die Pläne der Trump-Regierung auf, einen direkten Krieg gegen den Iran zu beginnen. Wir rufen zu Protesten, Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen auf, um diesen Akt imperialistischer Aggression abzuwehren.
Nur die internationale Arbeiterklasse, bewaffnet mit einem revolutionären sozialistischen Programm, kann dem imperialistischen Krieg und dem kapitalistischen System, das ihn hervorbringt, ein Ende setzen. Das IKVI betont, dass der Kampf gegen Krieg mit dem Kampf für die Arbeitermacht und die sozialistische Reorganisation der Weltwirtschaft verbunden werden muss.
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