Große Resonanz auf Video des Sozialisten Will Lehman für die Untersuchung des Todes von US-Autoarbeiter Ronald Adams

Die WSWS ruft alle Arbeiter dazu auf, die Untersuchung des Todes von Ronald Adams zu unterstützen. Schickt uns eure Kommentare und Erfahrungen. Eure Identität wird vertraulich behandelt. 

Ronald Adams Sr., seine Frau Shamenia und weitere Familienmitglieder [Photo]

Der sozialistische Autoarbeiter Will Lehman veröffentlichte auf TikTok ein Video, in dem er eine unabhängige Untersuchung des Todes des Stellantis-Arbeiters Ronald Adams Senior fordert. Es stieß auf enorme Resonanz und wurde innerhalb von 24 Stunden 80.000-mal angesehen, 23.000-mal geliked und 800-mal kommentiert. Diese überwältigende Reaktion zeigt, dass unter Arbeitern große Wut über unsichere Arbeitsbedingungen in den Betrieben und über die systematische Vertuschung von Todesfällen am Arbeitsplatz durch die Konzerne und Gewerkschaften herrscht.

Adams, ein 63-jähriger Mechaniker, der wegen seines Eintretens für Sicherheitsstandards als „Schutzengel des Werks“ bekannt war, wurde im Stellantis-Motorenwerk in Dundee (Michigan) am 7. April von einem Kran zu Tode gedrückt. Obwohl fast zwei Monate vergangen sind, haben seine Familie und Kollegen noch immer keine Informationen vom Unternehmen, der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) oder der Michigan Occupational Safety and Health Administration (MIOSHA) über die Ursachen des tödlichen Unfalls erhalten.

Lehman, ein Mack-Trucks-Arbeiter aus Pennsylvania, der im Jahr 2022 als sozialistischer Kandidat für das Amt des UAW-Präsidenten kandidierte, nutzte seine Reichweite, um Antworten für Adams’ Familie zu fordern und die Arbeiter aufzurufen, über unsichere Arbeitsbedingungen zu berichten. Die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees (IWA-RFC) hat eine unabhängige Untersuchung ins Leben gerufen, um eine weitere Vertuschung des Falls zu verhindern und die Wahrheit über Adams’ Tod zu enthüllen.

Die große Resonanz auf Lehmans Video zeigt ein wachsendes Bewusstsein unter Arbeitern, dass sie sich beim Schutz ihrer Sicherheit und ihres Lebens nicht auf die prokapitalistischen Gewerkschaften oder staatlichen Behörden verlassen dürfen. Stattdessen wenden sie sich immer mehr unabhängigen Initiativen der Belegschaft zu, um ihre grundlegendsten Interessen zu verteidigen.

In den Kommentaren zu Lehmans Video kommen wichtige Themen auf, die die allgemeine soziale Krise der Arbeiterklasse unterstreichen. Vor allem wird von den meisten erkannt, dass Adams’ Tod völlig vermeidbar und das Ergebnis systematischer Vernachlässigung durch das Management war, das den Profiten Vorrang vor der Sicherheit der Arbeiter einräumt.

In einem der Kommentare mit den meisten Likes – 1.924 – von der Userin Sybil.Wuornos, heißt es: „Danke, dass ihr eure Stimme erhoben habt. RIP Ronald. Möge in allen Aspekten dieses Falls umfassend Gerechtigkeit walten.“ Dieser Ansicht schloss sich auch der User 24k an, dessen Kommentar 1.445 Likes erhielt: „Ich hoffe, das dies von vielen gesehen wird und zu Aktionen anregt.“

Viele Kommentare betonten die weitreichenden Folgen von Adams’ Tod für die Sicherheit der Arbeiter in allen Industriebranchen. Seri, deren Kommentar 1.050-mal geliked wurde, schrieb:

Mein Mann arbeitet seit langem als Kranführer. Das hätte auch ihm passieren können. Die Sicherheitsstandards werden überall in den USA angegriffen, weil ihre Einhaltung die Unternehmen Geld kostet. Alle müssen aufstehen und zwar JETZT.

Aus den Kommentaren spricht tiefe Frustration darüber, wie die amerikanischen Konzerne Handwerker und Industriearbeiter behandeln. Sarah Wade, deren Kommentar 636 Likes erhielt, bemerkte: „Handwerker werden von den amerikanischen Konzernen nicht respektiert, obwohl sie es sind, die das herstellen, was die Konzerne verkaufen. 💔“

Ein immer wiederkehrendes Thema war die Erkenntnis, dass die Sicherheitsstandards „in Blut geschrieben“ werden, wie es in einem weiteren Kommentar mit 343 Likes hieß. Weiter hieß es: „Es ist schrecklich, wie gefährlich diese notwendigen Jobs sind. Ich hoffe, diese Untersuchung führt zu angemessener Gerechtigkeit und Rechenschaft.“

Mehrere Arbeiter kritisierten das Versäumnis, dass die UAW-Bürokratie Adams nicht geschützt oder die Todesursache untersucht hat, und unterstützten den Kampf der IWA-RFC für die Enthüllung der Wahrheit. Christine G. schrieb: „Wenn die Gewerkschaft schweigt und das Unternehmen der Familie keine Antworten gibt, müsst ihr diese Aufgabe übernehmen.“ Der User auritus0 fügte hinzu: „Danke, dass die IWA-RFC das macht, was die UAW nicht tut.“

Darin zeigt sich das zunehmende Bewusstsein, dass echter Arbeitsschutz nur erreicht werden kann, wenn sich die Belegschaft unabhängig von der Gewerkschaftsführung organisiert.

Mehrere Kommentatoren brachten Adams’ Tod ausdrücklich damit in Verbindung, dass die Konzerne grundsätzlich Profite vor Leben stellen. Glee75 erklärte in einem Kommentar mit 315 Likes: „Profite vor Menschen. Teilt das überall. Möge seine Familie Antworten und Gerechtigkeit bekommen.“

Einige schilderten Tragödien aus ihren eigenen Familien, die Jahrzehnte zurückliegen. Jez schrieb: „Vor 20 Jahren, als ich ein Kind war, hatte mein Papa einen schrecklichen Unfall mit einem Kran. Es ist so traurig, dass das immer noch passiert.“

Britt schrieb:

Mein Großvater ist 1979 bei einem ähnlichen Unfall in einem Stahlwerk in Warren (Ohio) gestorben. Er war Gewerkschaftsmitglied. Die OSHA-Akten darüber existieren nicht mehr. Ich wünschte, es hätte damals Leute wie euch gegeben, die auf eine Untersuchung gedrängt hätten. Danke, dass ihr euch jetzt umeinander kümmert!

Shay schrieb:

Ich befinde mich mitten in einem Prozess, weil mein Vater im Oktober 2023 im Stellantis-Werk in Vandyke (Michigan) gestorben ist. Er wurde zwischen zwei Ram-Trucks zerquetscht, die für den Transport in einen Eisenbahnwaggon geladen wurden.

Arbeiter aus zahlreichen Branchen äußerten ihre Solidarität, darunter Autoarbeiter, Lehrer und Werftarbeiter. Dies macht deutlich, dass unsichere Arbeitsbedingungen ein universelles Problem sind, das die gesamte Arbeiterklasse betrifft.

Dass Arbeiter aus ganz Nordamerika, u. a. aus Ohio, Texas, Colorado, Kalifornien, Pennsylvania, Iowa und Tennessee Kommentare posteten, zeigt, dass Adams’ Tod bei Arbeitern weit über die unmittelbare Umgebung von Detroit hinaus auf Resonanz stößt.

Viele Kommentatoren lobten ausdrücklich Lehmans Mut, sich zu äußern, und erkannten die Risiken an, denen er sich aussetzt. Der User DeltaofD schrieb: „Das erfordert großen Mut, den Mund aufzumachen, Hut ab!!“ Ein anderer schrieb: „Danke, dass du seine Stimme bist. Ruhe in Frieden, Ronald Adams. Und an alle Autoarbeiter da draußen... bitte steht auf!!“

Die überwältigende Reaktion auf Lehmans Video demonstriert, wie dringend notwendig es ist, dass die Arbeiter unabhängige Maßnahmen zum Schutz ihrer Sicherheit und ihres Lebens ergreifen. Wir rufen alle Arbeiter auf, die die Untersuchung des Todes von Ronald Adams Sr. unterstützen und den Kampf für Sicherheit am Arbeitsplatz aufnehmen wollen: Besucht die Seite wsws.org/ronaldadams, nehmt Kontakt auf und macht mit! Alle Informationen werden vertraulich behandelt.

Der wichtigste Schritt, den Arbeiter machen können, ist die Bildung von Sicherheitskomitees in ihren Betrieben, die vom Management und der Gewerkschaftsbürokratie unabhängig sind. Diese Komitees sollten vollständige Transparenz über die Sicherheitsbedingungen, das Recht auf Produktionstopps bei unsicheren Arbeitsbedingungen und die Kontrolle der Arbeiter über Sicherheitsstandards und deren Durchsetzung fordern.

Diese Komitees sollten als Teil der Arbeiterallianz IWA-RFC die unabhängige Untersuchung von Adams’ Tod vorantreiben und das Bewusstsein für diese wichtige Initiative so weit wie möglich verbreiten. Die IWA-RFC liefert Arbeitern über alle Branchen und Landesgrenzen hinweg einen Rahmen, um ihre Kämpfe gegen unsichere Arbeitsbedingungen und die Ausbeutung durch die Konzerne zu koordinieren.

Beim Kampf für die Wahrheit im Todesfall Ronald Adams geht es nicht nur um einen Betrieb und eine Tragödie, sondern um das grundlegende Recht aller Arbeiter auf Leben und Sicherheit. Das kann nur durch die unabhängige Mobilisierung der Arbeiterklasse erreicht werden. Dafür braucht sie ein sozialistisches Programm, das die Bedürfnisse der Menschen über die Profite der Konzerne stellt. Arbeiter müssen diesen Moment nutzen und die organisatorischen Strukturen schaffen, um künftige Tragödien zu verhindern und für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der die Sicherheit von Arbeitern garantiert wird, statt sie auf dem Altar des privaten Profits zu opfern.

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