Maifeiertag 2025: Der Kampf der IYSSE für eine marxistische Kultur in der Jugend

Die WSWS veröffentlicht hier das Video und den Text der Rede von Darren Paxton, dem Vorsitzenden der International Youth and Students for Social Equality (Großbritannien), auf der internationalen Online-Kundgebung zum 1. Mai 2025, die am Samstag, dem 3. Mai, stattfand.

Rede von Darren Paxton zum 1. Mai 2025

Studierende und junge Menschen auf der ganzen Welt kämpfen für eine Zukunft frei von Krieg, Faschismus, sozialer Ungleichheit, Wirtschaftskrisen und Klimakatastrophen.

Im vergangenen Sommer standen sie an der Spitze von Protestbewegungen in Kenia und Bangladesch, die die Regierungen dieser Länder bis ins Mark erschütterten.

In Griechenland standen sie an vorderster Front im Kampf für Gerechtigkeit nach dem tödlichen Zugunglück von Tempi und der anschließenden Vertuschung durch den Staat.

Demonstrierende blockieren die vielbefahrene Autobahn zwischen Nairobi und Mombasa im Stadtteil Mlolongo, Nairobi (Kenia), 2. Juli 2024 [AP Photo/Brian Inganga]

In Serbien haben sie historische Proteste gegen Regierungskorruption angestoßen und damit auf den Einsturz des Bahnhofvordachs in Novi Sad reagiert.

Und in allen wichtigen imperialistischen Ländern haben sie den Kampf gegen den Völkermord in Gaza und die Komplizenschaft ihrer eigenen Regierungen aufgenommen.

Unsere letzte Mai-Kundgebung fiel mit einer Welle von Protestcamps von Studierenden zusammen, die sich in den USA, Großbritannien und anderen Ländern ausbreitete. Die Biden-Regierung und andere Regierungen haben damals weltweit mit brutalen Polizeieinsätzen gegen diese Camps reagiert.

Aber jetzt verschärfen Donald Trump, Keir Starmer und ihre internationalen Amtskollegen diese Repression und gehen mit Suspendierungen, Verhaftungen und Deportationen an den Hochschulen vor.

Pro-palästinensische Demonstrierende und Polizisten an der abgeriegelten Universität von Chicago, 7. Mai 2024 [AP Photo/Charles Rex Arbogast]

Betroffen sind unter anderen pro-palästinensischen Studierenden auch Mahmoud Khalil, Momodou Taal und Rümeysa Öztürk, die entweder von ICE-Gestapo-Agenten verhaftet wurden oder, im Fall von Taal, sich gezwungen sahen, die USA zu verlassen. Obwohl Taal britisch-gambischer Staatsbürger ist, hat die Starmer-Regierung ihn im Stich gelassen.

Die International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) beteiligen sich energisch an dieser globalen Bewegung junger Menschen. Wir stehen in Solidarität an der Seite aller Studierenden und Arbeiter, die politischer Repression ausgesetzt sind.

Und wir kämpfen dafür, die politischen Lehren klarzustellen, die den Kampf zur Verteidigung demokratischer Rechte und für ein Ende von Faschismus und Krieg anleiten müssen. Das sind die Lehren des Marxismus, die Lehren des Trotzkismus.

Heute herrscht kein Mangel an Entschlossenheit und Selbstaufopferung unter jungen Menschen oder an Ablehnung der sozialen Ungleichheit, von Militärgewalt und Polizeistaatsherrschaft. Was noch fehlt, ist ein Verständnis des kapitalistischen Systems, das diesen Problemen zugrunde liegt, und des revolutionären Klassenkampfs, der ihm ein Ende bereitet.

Auf politisch aktive junge Menschen wird immenser Druck ausgeübt, um solche Schlussfolgerungen zu verhindern. Die professionellen Ideologen der Bourgeoisie fördern mit Hilfe der Pseudolinken alle möglichen reformistischen, pazifistischen und nationalistischen Ablenkungsmanöver. Und vor allem verbreiten sie Skepsis gegenüber dem revolutionären Potenzial der Arbeiterklasse.

Dies gilt es zu bekämpfen und zu überwinden. Studierende und junge Menschen können die enormen politischen und sozialen Herausforderungen, vor denen sie stehen, nicht alleine bewältigen. Sie können kapitalistische Regierungen und Politiker nicht durch Druck dazu zwingen, in ihrem Namen zu handeln.

Jeremy Corbyn und andere unabhängige Kandidaten der Parlamentswahlen 2024 während einer Kundgebung. Von links: Michael Lavalette, Leanne Mohamed, Corbyn, Andrew Feinstein und Iqbal Mohamed, 6. Juli 2024 [Photo: WSWS]

Die Schrecken und Ungerechtigkeiten, die sich heute auf die ganze Welt ausbreiten, sind das Produkt der kapitalistischen Klasse. Sie sieht als Ausweg aus der Krise nur Krieg, den sie gegen die Arbeiterklasse im In- und Ausland führt.

Dieses Gesellschaftssystem ist nicht zu reparieren. Es muss gestürzt werden. Diese Aufgabe kommt der internationalen Arbeiterklasse zu.

Was die Arbeiter seit einigen Jahren in eine weltweite Streikwelle treibt, sind die unerträglichen sozialen Bedingungen. Bislang wurden diese Arbeitskämpfe von Gewerkschaftsbürokratien unterbunden, die Hand in Hand mit kapitalistischen Regierungen und Großkonzernen agieren. Aber es wächst die Unterstützung für eine Rebellion an der Basis, angeführt von der IWA-RFC, der Internationalen Arbeiterallianz der Aktionskomitees.

Die Unterstützung dieser Rebellion ist eine wesentliche Aufgabe für sozialistisch denkende Studierende und junge Arbeiter. Eine Rückkehr zum Niveau der Klassenkämpfe in den revolutionären Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wird die politische Lage verändern und das Blatt gegen die rechte Reaktion wenden.

Die wichtigste politische Aufgabe junger Menschen besteht darin, dazu beizutragen, dass die entstehende Arbeiterbewegung eine marxistische Kultur annimmt. Das beginnt damit, dass wir uns selbst ausbilden.

Die IYSSE, die Jugendbewegung des Internationalen Komitees der Vierten Internationale, steht in der Tradition der Russischen Revolution.

Wir stehen in der Kontinuität von Leo Trotzkis Kampf für den sozialistischen Internationalismus gegen die im Stalinismus verkörperte nationalistische Konterrevolution.

Seit Jahrzehnten stützen wir uns auf den Kampf gegen jede politische Tendenz, die versucht, die von Leo Trotzki gegründete Vierte Internationale zu liquidieren.

Dies sind die prinzipiellen Grundlagen für eine revolutionäre sozialistische Massenbewegung gegen Kapitalismus und Krieg, die aufgebaut werden muss.

Tritt noch heute der IYSSE bei und lass dich als Kämpfer für den Trotzkismus in der Arbeiterklasse ausbilden. Und nimm deinen Platz in den Reihen der revolutionären Kämpfer für eine sozialistische Zukunft ein.

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