US-Luftangriff massakriert 68 Menschen in einer Haftanstalt für Migranten im Jemen

Nach nächtlichen Angriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa, die den Vereinigten Staaten zugeschrieben werden, liegen Wohnhäuser in Trümmern, 28. April 2025 [Photo by @AFP]

Bei einem US-Luftangriff wurden am Montag in einer Haftanstalt für Migranten in der jemenitischen Provinz Sa'ada 68 Menschen getötet. Dies ist eines der bisher größten Massaker an Zivilisten im Krieg der Trump-Regierung gegen den Jemen.

In Abstimmung mit dem israelischen Angriff auf den Gazastreifen, den Libanon, Syrien und den Iran haben die Vereinigten Staaten fast täglich Jemen bombardiert, um den Nahen Osten unter imperialistischer Vorherrschaft neu zu organisieren.

Im März versprach US-Präsident Donald Trump, die Huthis im Jemen „vollständig zu vernichten“. Trump sagte: „Es ist nicht einmal ein fairer Kampf und wird es nie sein. Sie werden vollständig vernichtet.“

Auslöser für die Bombardierung Jemens durch die USA waren die Ankündigung der Huthi-Bewegung, die Durchfahrt israelischer Schiffe durch das Rote Meer zu blockieren. Dies wurde als Reaktion auf die vorsätzliche Hungerpolitik gegen die Bevölkerung im Gazastreifen durch Israel angekündigt. Die mögliche Blockade einer Wasserstraße, mit der die USA die Region kontrollieren, reichte den USA für den Beginn der Militärschläge.

Die jemenitische Huthi-Regierung verurteilte den jüngsten Angriff und bezeichnete ihn als „abscheuliches Verbrechen der US-Aggression“.

Reuters berichtete, der Tatort sei übersät mit „staubbedeckten Leichen inmitten blutverschmierter Trümmer“. Rettungskräfte trugen einen Mann, der sich leicht bewegte, auf einer Bahre. Ein Überlebender rief auf Amharisch, der Hauptsprache Äthiopiens, nach seiner Mutter.

Christine Cipolla, eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, sagte:

Es ist undenkbar, dass Menschen, die inhaftiert sind und keine Möglichkeit haben zu fliehen, auch noch in die Schusslinie geraten können.

UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte:

Wir sind betrübt über den tragischen Verlust von Menschenleben, bei dem vermutlich viele dieser Migranten getötet und verletzt wurden. … Wir fordern weiterhin alle Parteien auf, ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, auch dem Schutz der Zivilbevölkerung.

In der Haftanstalt waren Flüchtlinge untergebracht, die aus Nordafrika in das relativ wohlhabende Saudi-Arabien geflohen waren. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im vergangenen Jahr mehr als 500 Menschen bei dem Versuch, über den Jemen nach Saudi-Arabien zu gelangen, im Roten Meer ertrunken. In Saudi-Arabien leben etwa 750.000 Äthiopier.

Flüchtlinge werden von saudischen Grenzsoldaten routinemäßig brutal behandelt. Berüchtigt ist ein Vorfall im Jahr 2023, als saudische Grenzbeamte Hunderte äthiopische Migranten massakrierten, darunter auch Frauen und Kinder.

Im Jahr 2022 wurde dasselbe Gefangenenlager von Saudi-Arabien angegriffen, wobei 66 Menschen getötet und 113 verletzt wurden. „Die Koalition hätte jeden Angriff auf diese Einrichtung vermeiden sollen“, heißt es in einer UN-Erklärung.

Vor dem Angriff am Montag waren bei US-Luftangriffen gegen den Jemen seit dem 15. März nach Angaben des Yemen Data Project über 158 Zivilisten getötet und 342 verletzt worden.

Am 18. April wurden bei einem US-Angriff auf ein Treibstofflager in Hodeidah 80 Menschen getötet und 150 verletzt.

Zwischen 2015 und 2022 wurde der Jemen von den Saudis und den USA bombardiert und absichtlich ausgehungert, was zum Tod von bis zu 400.000 Menschen geführt hat. Im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens hatten die USA humanitäre Hilfe für den Jemen geleistet, doch diese Mittel wurden unter der Trump-Regierung gestrichen.

In einer Erklärung zu Beginn dieses Monats sagte Diala Haidar, eine Forscherin bei Amnesty International:

Die militärische Eskalation im Jemen und die Kürzungen der US-Hilfe werden die humanitäre Katastrophe, mit der die Bevölkerung bereits jetzt konfrontiert ist, noch verschlimmern, da sie immer noch unter dem langjährigen Konflikt leidet.

In einer Erklärung vom Sonntag erklärte das US-Zentralkommando, das US-Militär habe seit dem 15. März 800 Ziele bombardiert und Hunderte von Mitgliedern der Huthi-Bewegung getötet.

In der Erklärung heißt es:

Wir werden den Druck weiter erhöhen, bis das Ziel erreicht ist, nämlich die Wiederherstellung der Freien Seefahrt und der amerikanischen Abschreckung in der Region.

Der blutige Angriff der USA im Jemen geht einher mit der fortgesetzten Massentötung und Aushungerung der Palästinenser im Gazastreifen durch Israel. Diese Politik wird von den Vereinigten Staaten unterstützt.

Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens teilte am frühen Montag mit, dass in den vergangenen 24 Stunden 71 Menschen von israelischen Streitkräften im Gazastreifen getötet worden seien. Seit dem Beginn des Völkermords im Oktober 2023 haben israelische Truppen 52.314 Palästinenser getötet. Seit Israel nach einem kurzen „Waffenstillstand“ am 18. März die Angriffe wieder aufgenommen hat, wurden 2.222 Menschen getötet.

In einer Erklärung vom Montag teilte das Medienbüro der Regierung von Gaza mit, dass insgesamt 65.000 Fälle von akuter Unterernährung unter den 1,1 Millionen Kindern im Gazastreifen registriert wurden. Die totale Blockade des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischen Hilfsgütern durch Israel habe zu einer „katastrophalen Verschlechterung des Gesundheitszustands und der Häufigkeit von Fällen akuter Unterernährung, insbesondere bei Kindern und Säuglingen“ geführt.

In einer Erklärung vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) beschuldigte der stellvertretende ägyptische Außenminister Hatem Kamaleldin Abdelkader Israel der „systematische Kriegsführung gegen humanitäre Hilfe“.

Er sagte weiter:

Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Praktiken Teil einer weit verbreiteten, systematischen und umfassenden staatlichen Politik zur Entvölkerung der OPT [Besetzten Palästinensischen Gebiete] sind und die De-facto-Annexion bewirken.

In einer Erklärung vor dem Gericht fügte die malaysische Botschafterin Azalina Othman Said hinzu:

In den letzten Wochen wurden wir nicht nur Zeuge eines erneuten Krieges gegen die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland, sondern auch von Äußerungen hochrangiger israelischer Vertreter, die keinen Zweifel daran lassen, dass Israel die endgültige Verweigerung des Rechts des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung bis hin zu seiner endgültigen Vertreibung und Beseitigung anstrebt.

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